Grüne Logistik für kleinere Logistikunternehmen?

Bild Klimaneutraler Transport als Weg in eine nachhaltige Zukunft

Nachholbedarf bei umweltfreundlichen Lieferketten

 

Lenovo ist ein gutes Beispiel, dass besonders große Unternehmen immer stärker auf „grüne“ Lieferketten setzen: Der chinesische Computerhersteller will künftig nur noch mit CO2-neutralen Flügen transportieren. Deutsche Unternehmen haben noch Nachholbedarf bei umweltfreundlichen Lieferketten, zeigt eine aktuelle Logistik-Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Demnach berücksichtigten zwar vier von fünf Unternehmen Umwelt als Nachhaltigkeitsthema, aber nur zwei Drittel mit einer „hohen“ oder „sehr hohen“ Priorität. Was bei Großkonzernen wie Lenovo schon Einzug findet, wird sich jedoch früher oder später auch auf kleine und mittlere Logistikunternehmen auswirken. Wie können sie sich auf die Herausforderung grüner Lieferketten vorbereiten, sich damit zukunftssicher aufstellen und gleichzeitig im Rahmen ihrer Möglichkeiten handeln?

 

Schritt für Schritt zur grünen Logistik

 

Eine Chance für kleine und mittlere Transportunternehmen ist die Digitalisierung. Sie kann zu einer grüneren Logistik beitragen:

 

  • Touren optimal disponieren: Um Emissionen einzusparen, können Disponenten Touren softwaregestützt planen. Wege werden so kurz wie möglich gehalten. Die Disponenten können auch auf kurzfristige Änderungen schnell reagieren und optimale Routen ausarbeiten.
  • Touren voll ausnutzen: Frachten- oder Laderaumbörsen sind zusätzliche Möglichkeiten, um Touren und Laderaum optimal auszunutzen, leere Fahrten zu vermeiden und Kraftstoff effizient einzusetzen. Über Schnittstellen lassen sich Plattformen wie Timocom ins Transportmanagementsystem integrieren. Das erleichtert den gesamten Angebotsprozess und unterstützt Disponenten in der Tourenplanung.
  • Fuhrpark auf dem neusten Stand der Technik: Auch kleinere Investments in den Fuhrpark tragen zu umweltfreundlicheren Lieferketten bei. Eine spezielle Software beispielsweise erfasst relevante Fahrzeugdaten. Die Mitarbeiter können damit schnell Details, zum Beispiel wie „grün“ ein Fahrzeug ist, oder die fest in den Kalender eingetragenen Wartungstermine einsehen. Das Unternehmen ist damit in der Lage, Transportmittel gezielter einzusetzen und optimal auszulasten.
  • Digital statt gedruckt: Mit einem digitalen Dokumentenmanagement speichern Logistikunternehmen Dokumente zentral in der Cloud und reduzieren papierbasierte Tätigkeiten, beispielsweise in der Auftragsabwicklung. So können sämtliche Dokumente gesetzeskonform aufbewahrt und zum Beispiel Ablieferbelege für Kunden einfach heruntergeladen werden. Über Finanz- und Lohnbuchhaltungssysteme lassen sich auch die Prozesse rund um die Rechnungslegung digitalisieren.
  • Klimaneutraler Transport: Dienstleister wie ClimatePartner ermöglichen Unternehmen einen CO2-neutralen Versand. Über eine Schnittstelle kann das Logistikunternehmen seine Transporte bei ClimatePartner anmelden. Ein CO2-Rechner ermittelt die Emissionen für die Strecke sowie einen Betrag zum Ausgleich. Diesen Betrag berechnet der Transportdienstleister seinem Kunden und leitet ihn nach erfolgter Zahlung an ClimatePartner weiter. Das Unternehmen investiert die Zahlung in Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsprojekte und sorgt so für einen Ausgleich der durch den Transport entstandenen CO2-Emissionen.

 

Wege in eine nachhaltige Zukunft für kleine und mittlere Logistiker

 

Schrittweise hin zu nachhaltigem Handeln: Viele Faktoren tragen zu einer grünen Logistik bei. Digitalisierungsmaßnahmen sind dabei ein erster Schritt, den auch kleine und mittlere Logistikunternehmen gehen können. Eine enge Vernetzung von Logistikprozessen und Partnern unterstützt sie dabei, Tätigkeiten zu bündeln, nachhaltiger zu handeln und sich damit wettbewerbsfähig aufzustellen.